BOSNIEN, KROATIEN UND MONTENEGRO 24.11.2018

24.11.2018 Sveti Stefan, Bodva und Kotor 

Vorab einen Kommentar zu unserem gestrigen Hotel Mediteran in Budva. 
Von außen ein Traumhotel, topsauber, Zimmer modern und hochwertig, 5 Sterne. 

Der Chef des Hotels war allerdings überall und gegenwärtig. Beim Abendessen schrieb er seinen Gästen vor, wo und mit wem sie an einem Tisch sitzen. Er ließ überhaupt nicht mit sich reden, was seine Gäste möchten. Sein Verhalten kam auch nicht gut an. Das Essen war dafür vorzüglich. Und mal typisch montenegrisch.
Der balkanische Abend war ätzend, ich bin nicht lange geblieben. 
Die Zimmer waren sehr hellhörig, ich musste meinen Nachbarn um 22.00 Uhr bitten seine Fernseherlautstärke auf ein erträgliches Maß herunter zu drehen. Er meinte nur zu mir: "Dann kann ich ihn auch gleich ganz ausstellen!" Tja, traurig für ihn, aber er hatte ja auch schon seit unserer Ankunft lautstark Fußball geschaut. 
Nachts liefen die Hotelwaschmaschinen, betrunkene Jugendliche liefen lärmend über die Flure und klopften an die Zimmertüren, das Hauspersonal verfolgte sie auf hochhackigen Schuhen und die Waschmaschine pfiff dreimal sirenenartig , als der Waschgang beendet war. Das war eine echt unruhige Nacht. 

Dafür war die Massage eine Wohltat!

Abfahrt morgens um 7.45 Uhr zur Insel Sveti Stefan. Wir machen hier einen Fotostopp. Auf der Insel befindet sich ein Kloster, das zu einem Erholungszentrum für sehr Betuchte umfunktioniert worden ist. Berühmt wurde die Insel durch den jährlichen Aufenthalt von Sophia Loren. Sehr hübsche und malerische Insel. 

Sveti Stefano im Morgengrauen

Nach dem Fotostopp fahren wir nach Budva mit seiner kleinen sehr verträumten Altstadt. 

Antike  römische Therme

Die massive Festungsanlage ist in venezianischer Zeit auf römischen und illyrischen Fundamenten erbaut worden. In ihrem Inneren findet man neben den Ruinen einer antiken römischen Therme, viele kleine venezianische Häuser, aber auch jüngere Bauten aus dem 18.Jahrhundert. Zentrum der Altstadt ist eine serbisch-orthodoxe Kirche. Auffallend sind die vielen kleinen Plätze, die von riesigen Bäumen oder Palmen dominiert werden. Viele Dorfplätze! Die Altstadt ist, wie das so oft üblich ist, mit touristischen Souvenirläden überfüllt. Das tut dem Charme der alten Stadt weh.


Eine von den vielen kleinen Kirchen

Einfach so...

Kleine Geschäftchen in engen Gassen

Hübsche Gässchen

Unser Zwischenstopp auf dem Weg nach Kotor ist ein Juweliergroßhändler. Der Schmuck in den pompös ausgestatteten Verkaufshallen ist für meinen Geschmack altbacken und zu folkloristisch angehaucht. Das Haus designed seinen Schmuck selbst, arbeitet also nicht für andere große Firmen wie Rado oder Christ. Modetrends sind hier keine zu finden. 

Wir fahren jetzt eine Lederfabrik an, und das ist die letzte Verkaufsshow. Dort möchte ich nach einem Portemonnaie schauen. 
Eine halbe Stunde später: Sie führen keine Portemonnaies mehr. . Die bringen nicht so viel Geld... 
Es ist jetzt 13.30 Uhr und wir setzen unsere Fahrt endlich (!) nach Kotor fort, um uns die Altstadt anzusehen. 

Die wirklich erhebende Mauer von Kotor

Die Altstadt gehört seit einigen Jahren zum UNESCO - Weltkulturerbe. Und das zu Recht.

Die Altstadt von Kotor - fast schon ein Museum

Eine liebevoll inszenierte Stadt...

Stufen, die fast schon antik anmuten - hier wird Geschichte gangbar!

Die Stadt wurde im 14. Jahrhundert von den Venezianern mit einer 4,2 km langen Mauer umgeben, die sich bis auf den Gebirgsrücken "Heiliger Iwan" hinauf zieht und dort von einem weiteren Kastell unterstützt wird. Kastell und Mauer sind noch intakt, die Mauer ist die drittlängste Mauer der Welt. 

Eine außergewöhnliche Schutzmauer

Der geflügelte venezianische Löwe thront über dem einzigen Stadtzugang von Kotor.

In der seeseitig gelegenen Befestigungsanlage liegt die eigentliche Stadt mit jeder Menge venezianischen Palazzi, die immer noch gut erhalten sind. Dazwischen liegen neoklassizistische Bauten aus dem 18./19. Jahrhundert. In der Mitte der Altstadt die serbisch-orthodoxe Kathdrale, die sich auf einen relativ kleinen Platz wuchtig vor dem Gebirgsmassiv erhebt. Die kleinen Gässchen zeigen auch heute noch lebhaft, in welch beengten Verhältnissen die Menschen früher und auch heute noch leben. Viele Palazzi (zum Teil sehr kleine Palazzi) haben die typischen Innenhöfe mit Brunnen, hübsche alte Holztüren, kleine verzierte Balkone. 

Nett gestaltete Plätze...

... und hübsch gestaltete Balkone

Die ganze Innenstadt ist autofrei, Güter werden mit Handkarren gefahren oder einfach auf der Schulter in die Stadt getragen. Die Stadt hat nur einen Zugang, über dem der venezianische Löwe prangt. Direkt dahinter ein großer Platz mit Uhrenturm und den Kapitänswohnungen. Letztere wurden so angelegt, dass ein Teil der Fenster zum Hafen zeigte. So hatten die Kapitäne ihre Schiffe immer im Blick. 
Um 16.00 Uhr sitzen alle wieder im Bus und wir fahren über die Grenze zurück nach Bosnien. 

Wir fahren dieses Mal an der Küste zum Grenzübergang und haben so die Gelegenheit noch etwas von der montenegrischen Küste zu sehen. 
An der Küste gibt es viele Austernzuchten, aber auch Aquakultur für Thunfisch, um die natürlichen Vorkommen zu schonen. 

Abgesehen von der Juweliers- und Lederindustrie habe ich heute schöne Orte gesehen. UND: ich habe mir in Kotor einen Burek gekauft. Frau Omerovic 's Burek ist aber um Klassen besser. Es gab in der Bäckerei noch Unmengen an verschieden Pila und das klebrig - süße Batclava. Ich hab es bei Burek belassen. 

Wir werden gegen 18.00 Uhr in unserem Hotel ankommen. Mal schauen, wie es wird.

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